So genannte elektronische

Schließzylinder unterscheiden sich grundlegend von den beschriebenen mechanischen Lösungen. Bei herkömmlichen Schließzylindern  beinhaltet ausschließlich die Form des Schlüssels den Code. Die sogenannten Schließverschiedenheiten ergeben sich durch die unterschiedliche Anordnung und Ausprägung der Zacken und Rillen am Schlüssel. Durch Abtasten des Schlüssels wird der Code erfasst. Bei elektronischen Schließzylindern erfolgt sowohl die Verschlüsselung als auch die Überprüfung auf elektronischem Weg. Bei manchen Produkten dient darüber hinaus die Form des Schlüssels als „Geheimnisträger“.

 

Das Erraten des richtigen Codes bei einem elektronischen Zylinder ist wegen der enorm großen Zahl möglicher Codes und eingesetzter Verschlüsselungen praktisch unmöglich. Zudem sperrt der elektronische Schließzylinder nach mehrfacher Eingabe eines falschen Codes für eine bestimmte Zeit die weitere Eingabe. Dadurch wird ein systematisches „Durchprobieren“ aller Kombinationen wirksam behindert. Ein elektronischer Schlüssel kann ohne Weiteres über weit mehr als 100 Millionen Codes verfügen. Zum Vergleich: mechanische Schlüssel der höchsten Klasse müssen 1 Million Codes realisieren können.

Nicht zuletzt wegen der großen Anzahl möglicher Schließverschiedenheiten bieten elektronische Lösungen den Vorteil, einzelnen Codes bzw. Schlüsseln die Schließberechtigung zu entziehen. Dies geschieht über ein Computerprogramm zur Verwaltung der Berechtigungen oder direkt am Zylinder. Der eigentliche Schlüssel kann weiter verwendet werden, nur der elektronische Code wird verändert). Aber auch wenn ein Schlüssel verloren geht oder wenn dem Besitzer der Zutritt zu bestimmten Bereichen nicht mehr gewährt werden soll, wird einfach die Schließberechtigung entzogen oder sie wird geändert. Diese Schlüssel werden anschließend nicht mehr als „passend“ erkannt.

Mit mechanischen Lösungen ist ein derartiges Vorgehen in der Praxis kaum möglich. Dort ist es nach einem Schlüsselverlust oft erforderlich, eine Vielzahl von Zylindern auszutauschen, was sehr teuer werden kann. Bei elektronischen Zylindern ist das nicht erforderlich.